Discussion:
Stromverbrauch des Netzteils bei ausgeschaltetem PC?
(zu alt für eine Antwort)
Axel Pötzinger
2007-12-28 17:27:59 UTC
Permalink
Hallo NG,

ich hab in anderem Zusammenhang festgestellt, dass Netzteile von PCs auch in
ausgeschaltetem Zustand Strom verbrauchen.
In meinem Fall zeigt das Messgerät 15 Watt an.
Wie muss ich mir das jetzt vorstellen?
Wenn mein PC im laufenden Zustand, sagen wir 50 Watt braucht, ist das dann
so, dass 15 Watt davon im Netzteil "hängenbleiben", ohne dass ein echter
Nutzen daraus entsteht?
Oder entstehen die 15 Watt nur im ausgeschalteten Zustand? Und gibt es auch
Netzteile, die dann wirklich nix verbrauchen?
Danke für jede Info.

Gruß
Axel
Robert Kochem
2007-12-28 17:45:42 UTC
Permalink
Post by Axel Pötzinger
ich hab in anderem Zusammenhang festgestellt, dass Netzteile von PCs auch in
ausgeschaltetem Zustand Strom verbrauchen.
In meinem Fall zeigt das Messgerät 15 Watt an.
Das ist nicht gerade wenig, aber nicht unüblich bei ATX-Systemen im
"Soft-Off" Zustand. Damit man sie per Tastatur, Maus oder Netzwerk wecken
kann verbrät das Netzteil eben ein wenig Energie...
Post by Axel Pötzinger
Wenn mein PC im laufenden Zustand, sagen wir 50 Watt braucht, ist das dann
so, dass 15 Watt davon im Netzteil "hängenbleiben", ohne dass ein echter
Nutzen daraus entsteht?
Die Schlussforlgerung ist falsch, aber der Wert kommt trotzdem fast hin.
Gute Netzteile schaffen es 80% der Energie "durchzuleiten", sprich sie
haben einen Verlust von >= 20% (bei 50 Watt also 10 Watt).
Post by Axel Pötzinger
Oder entstehen die 15 Watt nur im ausgeschalteten Zustand? Und gibt es auch
Netzteile, die dann wirklich nix verbrauchen?
Jedes Netzteil, dass du entweder durch den Kipp-Schalter direkt am Netzteil
(falls der nicht eingespart wurde) oder über eine Steckdosenleiste
abschaltest "verbraucht" danach 0,0 Watt.

Robert
Erhard Schwenk
2007-12-28 18:49:29 UTC
Permalink
Post by Robert Kochem
Post by Axel Pötzinger
ich hab in anderem Zusammenhang festgestellt, dass Netzteile von PCs auch in
ausgeschaltetem Zustand Strom verbrauchen.
In meinem Fall zeigt das Messgerät 15 Watt an.
Das ist nicht gerade wenig, aber nicht unüblich bei ATX-Systemen im
"Soft-Off" Zustand. Damit man sie per Tastatur, Maus oder Netzwerk wecken
kann verbrät das Netzteil eben ein wenig Energie...
sicher, aber 15 Watt? 15 Milliwatt wären angemessen für sowas!
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Bastian Lutz
2007-12-28 18:55:14 UTC
Permalink
Hallo Erhard!
Post by Erhard Schwenk
Post by Robert Kochem
Post by Axel Pötzinger
ich hab in anderem Zusammenhang festgestellt, dass Netzteile von PCs
auch in ausgeschaltetem Zustand Strom verbrauchen.
In meinem Fall zeigt das Messgerät 15 Watt an.
Das ist nicht gerade wenig, aber nicht unüblich bei ATX-Systemen im
"Soft-Off" Zustand. Damit man sie per Tastatur, Maus oder Netzwerk wecken
kann verbrät das Netzteil eben ein wenig Energie...
sicher, aber 15 Watt? 15 Milliwatt wären angemessen für sowas!
Sagen wir mal im einstelligen Watt-Bereich. Dann braeuchte man aber wohl
noch ein kleines Stand-by-Netzteil im Netzteil -> zusaetzliche Kosten...

Bastian Lutz
--
Wenn jemand irgendwas von Anonymitaet faselt, wenn er oder jemand
anderes (meist Newbies) darauf hingewiesen wurde, dass er einen Realname
verwenden sollte, hat er den Hinweis nicht richtig gelesen.
Bjoern Schliessmann
2007-12-28 22:10:50 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
sicher, aber 15 Watt? 15 Milliwatt wären angemessen für sowas!
Klar. Es geht dabei aber nicht um die Nutzleistung, sondern um
die "aus dem Netz gezogene" Leistung (mit Verlusten). Und Netzteile
dieses preislichen Formats sind bei kleiner Leistungsabgabe nicht
besonders effizient.

Grüße,


Björn
--
BOFH excuse #412:

Radial Telemetry Infiltration
Joseph Terner
2007-12-29 06:34:55 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Post by Robert Kochem
Post by Axel Pötzinger
ich hab in anderem Zusammenhang festgestellt, dass Netzteile von PCs auch in
ausgeschaltetem Zustand Strom verbrauchen.
In meinem Fall zeigt das Messgerät 15 Watt an.
Wer mißt, mißt Mist.
Post by Erhard Schwenk
Post by Robert Kochem
Das ist nicht gerade wenig, aber nicht unüblich bei ATX-Systemen im
"Soft-Off" Zustand. Damit man sie per Tastatur, Maus oder Netzwerk wecken
kann verbrät das Netzteil eben ein wenig Energie...
sicher, aber 15 Watt? 15 Milliwatt wären angemessen für sowas!
ATX-Netzteile stellen im "ausgeschalteten" Zustand 5 Volt mit bis zu 3
Ampere zur Verfügung. Ausschlaggebend für den Stromverbrauch ist vor
allem die am Netzteil angeschlossene Hardware.

15 mW sind da bei weitem nicht ausreichend. Selbst moderne Tastaturen
benötigen für sich allein 25 mW; eine alte IBM Model M genehmigt sich
schon mal 500 mW. Dazu kommen dann noch das Mainboard, ggf. eine NIC und
die Wandlungsverluste im Netzteil selbst. Mit 3-5 W kann man
primärseitig mindestens rechnen, mit Anstrengungen kommt man auf 1 W.

ciao, Joseph
Bastian Lutz
2007-12-28 17:52:08 UTC
Permalink
Hallo Axel!
Post by Axel Pötzinger
ich hab in anderem Zusammenhang festgestellt, dass Netzteile von PCs
auch in ausgeschaltetem Zustand Strom verbrauchen.
In meinem Fall zeigt das Messgerät 15 Watt an.
Wie muss ich mir das jetzt vorstellen?
Wenn mein PC im laufenden Zustand, sagen wir 50 Watt braucht, ist das
dann so, dass 15 Watt davon im Netzteil "hängenbleiben", ohne dass ein
echter Nutzen daraus entsteht?
Oder entstehen die 15 Watt nur im ausgeschalteten Zustand? Und gibt es
auch Netzteile, die dann wirklich nix verbrauchen?
Du hast einen Taster zum Einschalten, der mit Kleinspannung betrieben
wird (also nicht 230V). Irgendwoher muss diese Spannung kommen ->
Netzteil. Zudem muss genuegend Intelligenz im Rechner am Leben bleiben
um Funktionen wie WOL, WOR, (=ferngesteuertes einschalten ueber LAN oder
bei Anruf) usw. realisieren zu koennen. Die Hysterese-Verluste
(=Ummangetisierungsverluste im Trafo-Kern) die auch bei eingesteckten
aber gerade nicht verwendeten Handy-Netzteilen auftreten duerften da
vernachlaessigbar sein.
Zudem taugen viele insb. billige Wirkleistungsmessgeraete bei relativ
kleinen Leistungen nicht viel.

Frueher gab es Baby-AT-Netzteile. Dort gab es einen richtigen
mechanischen Netzschalter mit 230V, mit dem man die Kiste bei Bedarf
ein- bzw. ausgeschaltet hat. Das macht man heute mit besagten Taster.

Wenn dein Rechner heute Null Watt verbrauchen soll, musst du entweder
den kleinen mechanischen Schalter hinten am Netzteil betaetigen (sofern
vorhanden) oder das per Stecker ziehen bzw. Steckdosenleiste mit
Schalter erledigen. Letzteres hat den Vorteil, dass man auch das
Drumherum wie Drucker & Co. mit anschliessen und alles mit einem
Knopfdruck ausschalten kann.

HTH

Bastian Lutz
--
Wenn jemand irgendwas von Anonymitaet faselt, wenn er oder jemand
anderes (meist Newbies) darauf hingewiesen wurde, dass er einen Realname
verwenden sollte, hat er den Hinweis nicht richtig gelesen.
Wolfgang Ottenweller
2007-12-28 19:05:45 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Bastian Lutz
Zudem taugen viele insb. billige Wirkleistungsmessgeraete bei relativ
kleinen Leistungen nicht viel.
mitunter so wenig, daß sie Blindleistung (für die private Stromabnehmer
üblicherweise nicht zahlen) als Wirkleistung anzeigen.
Post by Bastian Lutz
Drumherum wie Drucker & Co. mit anschliessen und alles mit einem
Knopfdruck ausschalten kann.
Zahlreiche Tinterpisser machen automatisch eine große Reinigungsaktion nach
Wiederherstellung der Stromversorgung. Die dabei verschwendete Tinte könnte
mehr kosten als der gesparte Strom.

Gruß, Wolfgang
Christian Müller
2007-12-29 16:22:44 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Ottenweller
Zahlreiche Tinterpisser machen automatisch eine große Reinigungsaktion
nach Wiederherstellung der Stromversorgung. Die dabei verschwendete
Tinte könnte mehr kosten als der gesparte Strom.
Eine größere Energieverschwendung als der Standby sind aber die
Geräte, die eingeschaltet, aber nicht genutzt werden.

User, die mehrere Peripheriegeräte (Drucker, Scanner, Modem, Boxen,
Wechseldatenträger-Laufwerke, Plutonium-Seperatoren) haben und diese
NICHT immer gleichzeitig nutzen, sollten über den Bau oder Kauf einer
Steckdosenleiste mit einzeln schaltbaren Steckdosen nachdenken.
So kann man immer lediglich das einschalten, was man braucht und bei
Beendigung der Arbeit sieht man auf einem Blick, daß/was alles aus ist.


Gruß Christian
Norbert Hahn
2007-12-29 21:29:58 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Ottenweller
Hallo,
Post by Bastian Lutz
Zudem taugen viele insb. billige Wirkleistungsmessgeraete bei relativ
kleinen Leistungen nicht viel.
mitunter so wenig, daß sie Blindleistung (für die private Stromabnehmer
üblicherweise nicht zahlen) als Wirkleistung anzeigen.
Das ist technisch nicht möglich, da der Phasenwinkel zwischen Spannung
und Strom immer messbar ist. Allerdings nimmt die Genauigkeit der
Anzeige mit geringer werdender Leistung (rapide) ab. Ich habe einen
recht ordentlichen Leistungsmesser, der maximal 3,6 kW verarbeiten
kann, Fehler 0,2%, also +- 7W. Wenn der also 15 W anzeigt, ist es
irgendwo zwischen 8 und 22 W.

Ein weitaus größeres Problem für solche Geräte sind Schaltnetzteile,
die die Versorgungsspannung erst mal gleichrichten, dann mit hoher
Frequenz zerhacken und die damit gewonne Wechselspannung herunter
transformieren. Durch das Gleichrichten ist der Stromfluss nur sehr
kurz, so dass man bei einem PC-Netzteil im Standby eigentlich nur
Hausnummern angezeigt bekommt.
Beispiel: 500 W Netzteil, hat bei Volllast fast 100% Stromfluss,
im Standby bei 5W nur etwa 1% Stromfluss. Innerhalb dieser Zeit
von 0,1 ms muss dann das Messgerät einige zig Mal den Strom richtig
messen, also müsste es einige 100.000 Messungen pro Sekunde machen
und die richtig mit der ebenfalls zu messenden Spannung multi-
plizieren. Damit ist ein billige Ein-Chip-Prozessor überfordert!

Norbert

Loading...