Discussion:
Stecker falsch herum: USB kaputt?
(zu alt für eine Antwort)
Timo Nentwig
2005-07-31 17:06:25 UTC
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Hallo...

geht um eine externe USB Platte: da habe ich den Stecker falsch herum
reingesteckt, d.h. so halb, richtig reingepasst hat er natuerlich nicht,
aber weit genug, dass man es nicht gemerkt hat.

Tja und nun erkennt das System das Ding nicht mehr.

Man kann da nicht zufaellig was kaputt machen, indem man den Stecker falsch
rum reinsteckt? :( Handelt sich um diese "quadratischen" USB-Stecker,
versteht sich.

Scheisse...
Timo
Alan Tiedemann
2005-07-31 17:46:35 UTC
Permalink
Post by Timo Nentwig
geht um eine externe USB Platte: da habe ich den Stecker falsch herum
reingesteckt, d.h. so halb, richtig reingepasst hat er natuerlich nicht,
aber weit genug, dass man es nicht gemerkt hat.
Tja und nun erkennt das System das Ding nicht mehr.
Man kann da nicht zufaellig was kaputt machen, indem man den Stecker falsch
rum reinsteckt? :( Handelt sich um diese "quadratischen" USB-Stecker,
versteht sich.
Wie kann man denn *den* Stecker falschrum reinstecken? Dazu gehört ja
schon brutale Gewalt.

Wenn er wirklich so weit drin war, daß er Kontakt hatte, ist ein
Kurzschluß sehr wahrscheinlich. Dabei kann so ziemlich alles
kaputtgehen: der USB-Controller auf dem Board, das externe Gehäuse und,
wenn Du Pech hast, sogar die Platte.

Ich würde auf jeden Fall jetzt *keine* Experimente machen! Das heißt:
Alle beteiligten Komponenten als defekt *und* potentiell gefährlich für
andere Geräte betrachten!

Einerseits könnte der womöglich kaputte Onboard-USB-Anschluß jetzt
andere USB-Geräte schreddern, andererseits kann das externe Gehäuse
jetzt sowohl andere USB-Anschlüsse als auch andere Platten zerstören.
Also VORSICHT bei allen weiteren Schritten! [*]


Variante 1:
Waren die Daten unwichtig oder es existiert ein Backup? Dann entsorge
Gehäuse und Platte, betrachte sie als kaputt und zerstörerisch und mache
mit beiden keine weiteren Experimente. Teste das Board mit einer
*billigen* USB-Komponente (billiger Speicherstick o.ä.). Geht der
externe Stick, kannst Du davon ausgehen, daß das Board heilgeblieben
ist. Geht der Stick nicht, wirf auch das Board weg oder baue zumindest
einen PCI-USB-Controller ein und nutze nie wieder die Onboard-Ports
(keinen davon!). Auch den Stick würde ich dann vorsichtshalber entsorgen
- Kurzschluß-Komponenten haben die blöde Angewohnheit, auch andere
Geräte zu himmeln.


Variante 2:
Waren die Daten wichtig und es existiert kein Backup? Das wäre natürlich
ein Widerspruch in sich, aber eventuell besteht Hoffnung. Betrachte das
externe Gehäuse als defekt, prüfe mit oben genannter Methode die
USB-Ports des PCs. Kaufe ein neues Gehäuse, baue dort die Platte ein und
versuche dann, diese neue Kombination anzuschließen. Geht's? Glück
gehabt. Wenn Du Pech hast, schreddert die kaputte Platte auch das neue
Gehäuse, dann würde ich die Daten und das neue Gehäuse abschreiben.
Post by Timo Nentwig
Scheisse...
Kannst Du laut sagen. Das nächste Mal nicht mit Gewalt. Nimm lieber
einen größeren Hammer.

Gruß,
Alan

[*] Ehe man mir Paranoia unterstellt: es gab in einer NG mal den Fall,
daß jemand ein vermeintlich kaputtes Board hatte. Das lief ungefähr so ab:

Er wußte nicht, ob Board ("B1") oder CPU ("C1") kaputt waren. Also flugs
die CPU C1 in ein anderes Board ("B2") eingebaut -> ging nicht. Also
ging er davon aus, daß CPU C1 kaputt und Board B1 heil waren. Ist
eigentlich auch eine zulässige Folgerung. In Board B1 baute er dann
frohen Mutes eine neue CPU ("C3") ein. Ging auch nicht, also war
offenbar auch B1 kaputt (achwas!).

Nun ging aber auch die Kombination B2+C2 nicht mehr, da beim Testen die
kaputte CPU C1 das Board B2 gehimmelt hatte. Es war davon auszugehen,
daß das derart zerstörte Board B2 inzwischen auch die vorher
funktionsfähige CPU C2 ruiniert hatte. CPU C3 war durch den "Besuch" in
Board B1 inzwischen ebenfalls kaputt. Weitere Experimente wurden dann
glücklicherweise nicht gemacht, es war inzwischen davon auszugehen, daß
alle beteiligten Komponenten Schrott waren und jegliche weitere zu
testende Komponente zerstören würden.

Wie gesagt: das ist nicht unbedingt normal, aber ehe man reihenweise
weitere Komponenten beim Testen schrottet, sollte man sie irgendwann
konsequent wegwerfen.
--
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E. Mager
2005-08-01 12:35:52 UTC
Permalink
Post by Alan Tiedemann
Wie kann man denn *den* Stecker falschrum reinstecken? Dazu gehört ja
schon brutale Gewalt.
Ach Alan, es gibt noch viel dolleres.

Vor zwei Monaten rief mich ein Bekannter an, und fragte, ob ich mal an
seinem PC nachsehen könnte, warum sein Drucker (Kombigerät) nicht
funktioniert, welches sein Sohn anshclöiesen wollte. Ich mache es kurz.

Ursache:
Sohneman (19J) hat das USB-Kabel abgeschnitten, ein Loch in die
Tischplatte gebohrt, das Kabel durchfädelt, und *alle vier Drähte* auf
beiden Seiten zusammengedrillt (=8 Drähte), _eine_ Lüsterklemme genommen
und alles miteinander (also alle acht Drähte) miteinander verbunden. Und
dann fragt er, warum das nicht funktioniert.

Mich wundert nichts mehr in dieser Richtung
--
Gruß Edwin

Was schön ist, wird nicht durch Liebe definiert,
sondern Liebe definiert die Schönheit!
Alan Tiedemann
2005-08-01 13:28:40 UTC
Permalink
Post by E. Mager
Sohneman (19J) hat das USB-Kabel abgeschnitten, ein Loch in die
Tischplatte gebohrt, das Kabel durchfädelt, und *alle vier Drähte* auf
beiden Seiten zusammengedrillt (=8 Drähte), _eine_ Lüsterklemme genommen
und alles miteinander (also alle acht Drähte) miteinander verbunden. Und
dann fragt er, warum das nicht funktioniert.
Mich wundert nichts mehr in dieser Richtung
*weiha*

Das ist ja echt die Härte ;-)

Gruß,
Alan
--
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Horst Stolz
2005-08-01 14:22:13 UTC
Permalink
Post by E. Mager
Sohneman (19J) hat das USB-Kabel abgeschnitten, ein Loch in die
Tischplatte gebohrt, das Kabel durchfädelt, und *alle vier Drähte* auf
beiden Seiten zusammengedrillt (=8 Drähte), _eine_ Lüsterklemme genommen
und alles miteinander (also alle acht Drähte) miteinander verbunden. Und
dann fragt er, warum das nicht funktioniert.
Erinnert an den "Heimwerker", der im alten Röhrenradio so viele
lockere Schrauben (Ferritkerne und Trimmer) gefunden und erst mal
richtig festgezogen hat...

Gruß, Horst
--
Bitte für Email nur korrekte Replyadresse verwenden.
Ebenfalls existierende Absenderadresse wird nicht regelmäßig ausgelesen.
E. Mager
2005-08-01 15:56:16 UTC
Permalink
Post by Horst Stolz
Erinnert an den "Heimwerker", der im alten Röhrenradio so viele
lockere Schrauben (Ferritkerne und Trimmer) gefunden und erst mal
richtig festgezogen hat...
Wow - da bin ich platt (an so ezwas hätte ich nie gedacht) :-)
--
Gruß Edwin

Was schön ist, wird nicht durch Liebe definiert,
sondern Liebe definiert die Schönheit!
Dirk Ohme
2005-08-02 05:40:21 UTC
Permalink
Horst Stolz schrieb im Newsbeitrag
Post by Horst Stolz
Erinnert an den "Heimwerker", der im alten Röhrenradio
so viele lockere Schrauben (Ferritkerne und Trimmer)
gefunden und erst mal richtig festgezogen hat...
(a) mit 'nem gescheiten Schraubendreher aus Vollmetall, nehme ich an?
(b) die Lack-Sicherung (wie bei Ferritkernen üblich) hat ihn nicht
gestört?

Au weia ...

So long,
-+- Dirk -+-

Ralf Haboldt
2005-08-01 15:02:19 UTC
Permalink
Post by Alan Tiedemann
Post by Timo Nentwig
geht um eine externe USB Platte: da habe ich den Stecker falsch herum
reingesteckt, d.h. so halb, richtig reingepasst hat er natuerlich nicht,
aber weit genug, dass man es nicht gemerkt hat.
Tja und nun erkennt das System das Ding nicht mehr.
Man kann da nicht zufaellig was kaputt machen, indem man den Stecker falsch
rum reinsteckt? :( Handelt sich um diese "quadratischen" USB-Stecker,
versteht sich.
Wie kann man denn *den* Stecker falschrum reinstecken? Dazu gehört ja
schon brutale Gewalt.
Wenn er wirklich so weit drin war, daß er Kontakt hatte, ist ein
Kurzschluß sehr wahrscheinlich. Dabei kann so ziemlich alles
kaputtgehen: der USB-Controller auf dem Board, das externe Gehäuse und,
wenn Du Pech hast, sogar die Platte.
Alle beteiligten Komponenten als defekt *und* potentiell gefährlich für
andere Geräte betrachten!
snip

Ich kann mich in diesem Fall deiner geschätzen Meinung nicht
anschliesen. USB ist per Definition Hot-Plug-fähig und auch
uneingeschränkt kurzschlußfest. Es ist aber richtig, dass da rohe Kräfte
im Spiel waren und daher tippe ich auf eine zerstörte Buchse und/oder
zerstörten Stecker, die einfach keinen Kontakt mehr geben. Ein verdreht
gesteckter USB-Stecker hat die Kontakte auf der falschen Seite, da hat
die Buchse keine Kontakte. Daher ist auch keine Verpolung möglich,
höchstens ein Kurzschluß der Buchse (per Definition unschädlich) oder
des Steckers (keine Spannung drauf -> unschädlich). Ich würde mir die
Kontakte mal ansehen, da ist vielleicht einer nach hinten geschoben
worden.

Gruß Ralf
Alan Tiedemann
2005-08-01 15:23:12 UTC
Permalink
Post by Ralf Haboldt
Post by Alan Tiedemann
Wenn er wirklich so weit drin war, daß er Kontakt hatte, ist ein
Kurzschluß sehr wahrscheinlich. Dabei kann so ziemlich alles
kaputtgehen: der USB-Controller auf dem Board, das externe Gehäuse und,
wenn Du Pech hast, sogar die Platte.
Alle beteiligten Komponenten als defekt *und* potentiell gefährlich für
andere Geräte betrachten!
Ich kann mich in diesem Fall deiner geschätzen Meinung nicht
anschliesen. USB ist per Definition Hot-Plug-fähig und auch
uneingeschränkt kurzschlußfest.
Theoretisch, ja.
Post by Ralf Haboldt
Es ist aber richtig, dass da rohe Kräfte
im Spiel waren und daher tippe ich auf eine zerstörte Buchse und/oder
zerstörten Stecker, die einfach keinen Kontakt mehr geben. Ein verdreht
gesteckter USB-Stecker hat die Kontakte auf der falschen Seite, da hat
die Buchse keine Kontakte. Daher ist auch keine Verpolung möglich,
höchstens ein Kurzschluß der Buchse (per Definition unschädlich) oder
des Steckers (keine Spannung drauf -> unschädlich). Ich würde mir die
Kontakte mal ansehen, da ist vielleicht einer nach hinten geschoben
worden.
Das wäre sicher noch eine Alternative, aber wer weiß denn, was da noch
alles kaputtgegangen ist.

Eine korrekt eingesetzte CPU beschädigt normalerweise auch kein Board.
Passiert aber gelegentlich trotzdem...

Gruß,
Alan
--
Bitte nur in die Newsgroup antworten! Re:-Mails rufe ich nur selten ab.
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Mail: at__0815<at>hotmail<punkt>com ~ news-2003-10<at>schwinde<punkt>de
Heiko Nocon
2005-08-01 15:34:52 UTC
Permalink
Post by Ralf Haboldt
USB ist per Definition Hot-Plug-fähig
Ja.
Post by Ralf Haboldt
und auch
uneingeschränkt kurzschlußfest.
Das allerdings nicht. Kurschlußfest ist es nur, solange der Strom auf
100mA begrenzt ist. USB-Geräte können aber auch 500mA Stromversorgung
anfordern. Manche Hersteller von Hubs, Karten und MoBos machen sich die
Sache einfach und schalten die 500mA-Versorgung permanent frei und nicht
erst auf Anforderung. Das steht natürlich in Widerspruch zu den Specs,
ändert aber nichts daran, daß die Kurzschlußfestigkeit oft genug nur ein
Traum ist.


Viel schlimmer ist aber was anderes: Hotplug-Fähigkeit und
Kurzschlußsicherheit gibt es natürlich nur, solange alle Komponenten
spezifikationsgerecht _benutzt_ werden.

Wenn ein Vollidiot den Stecker mit aller Kraft falschrum in die Buchse
würgt, kannst du die ganzen schicken USB-Features vergessen. USB ist
nämlich nicht elektrisch gegen Falschpolung abgesichert, sondern nur
rein mechanisch durch die Steckerkonstruktion. Und dieser Schutz wurde
im vorliegende Fall ja wohl durch das sinnlose Walten roher Kräfte
komplett ausgehebelt.


Also ich würde mich den Empfehlungen von Allan ausdrücklich anschließen
und dem OP dringendst empfehlen, sie zu beachten.
Ralf Haboldt
2005-08-01 15:56:53 UTC
Permalink
Post by Heiko Nocon
Post by Ralf Haboldt
USB ist per Definition Hot-Plug-fähig
Ja.
Post by Ralf Haboldt
und auch
uneingeschränkt kurzschlußfest.
Das allerdings nicht. Kurschlußfest ist es nur, solange der Strom auf
100mA begrenzt ist. USB-Geräte können aber auch 500mA Stromversorgung
anfordern. Manche Hersteller von Hubs, Karten und MoBos machen sich die
Sache einfach und schalten die 500mA-Versorgung permanent frei und nicht
erst auf Anforderung. Das steht natürlich in Widerspruch zu den Specs,
ändert aber nichts daran, daß die Kurzschlußfestigkeit oft genug nur ein
Traum ist.
Viel schlimmer ist aber was anderes: Hotplug-Fähigkeit und
Kurzschlußsicherheit gibt es natürlich nur, solange alle Komponenten
spezifikationsgerecht _benutzt_ werden.
Wenn ein Vollidiot den Stecker mit aller Kraft falschrum in die Buchse
würgt, kannst du die ganzen schicken USB-Features vergessen. USB ist
nämlich nicht elektrisch gegen Falschpolung abgesichert, sondern nur
rein mechanisch durch die Steckerkonstruktion. Und dieser Schutz wurde
im vorliegende Fall ja wohl durch das sinnlose Walten roher Kräfte
komplett ausgehebelt.
Also ich würde mich den Empfehlungen von Allan ausdrücklich anschließen
und dem OP dringendst empfehlen, sie zu beachten.
Die Verpolung wird aber durch die Steckerkonstruktion wirksam
verhindert. Ein falschrum reingewürgter Stecker bekommt keinen Kontakt.
Ich widerspreche euch nicht, dass elektrisch mißbrauchte Komponenten
direkt in die Tonne gehören, weil man nie weiß, was die für Folgeschäden
oder sonstige Effekte verursachen. Aber in diesem Fall tippe ich auf
mechanischen Defekt. Der wäre für _mich_ (neuer Stecker anlöten, neue
Buchse einsetzen) behebbar.

Gruß Ralf
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