Hallo,
Post by Rainer KnaepperPost by Marcel Müllernein. Es solange dabei der Strom noch zuverlässig unterbrochen
wurde, hat sie ihren Zweck immer noch erfüllt.
Eine Feinsicherung, die explodiert ist, hat den Strom nicht
zuverlässig unterbrochen, sondern genau so lange einen Lichtbogen
aufrecht erhalten, bis der Leitungsschutzschalter das Abfackeln der
Wohnung verhindert hat.
ich weiß nicht. Ich hatte schon öfter defekte Feinsicherungen, wo der
Glaskörper gebrochen ist. Natürlich nicht total kaputt, aber genug als
dass der Sand austritt.
Post by Rainer KnaepperPost by Marcel MüllerUnd mal im Ernst, die
50A, die ein handelsüblicher 25A Sicherungsautomat mühelos über
längere Zeit liefert, trennt keine 5*20 Sicherung.
Es steht sogar in der Wikipedia. Oder beim Hersteller, Wickmann/
LittleFuse Typ 215, 240 oder 358 würden ganz gut in solche PC-
Netzteile passen.
Da bin ich tatsächlich überrascht. Ich hatte wohl das (wesentlich
schlechtere) DC-Trennvermögen im Kopf.
Post by Rainer KnaepperPost by Marcel MüllerPost by Rainer KnaepperWenn sie einen Fehler überleben wollen, dann müssen sie. Wenn das
egal ist, dann können sie, oder eben nicht. Nuja.
Die meisten PC-Netzteile dürften nicht explizit als fehlertolerant
bzw. Kurzschlussfest verkauft werden.
Tatsache? Ich habe in den letzten 15 Jahren kein Markennetzteil mehr
gesehen, daß nicht *mindestens* gegen Kurzschluß und Überlastung
gesichert wäre. Also z.B. Enermax, HEC, Seasonic, Fortron.
Ack. Aber an eine Auszeichnung wie kurzschlussfest oder mit
Überlastabschaltung erinnere ich mich nicht. Es ist sozusagen eine
freiwillige Leistung des Herstellers. Er hätte es auch so auslegen
können, dass es zwar ausgeht, aber nie wieder an.
Eigentlich haben auch alle Billignetzteile zumindest eine einfach
Überstrom-Schutzschaltung. Die ist in den PWM-Controllern halt drin. Nur
wenn die Bauteile halt komplett auf der Kante genäht sind, gehen sie
dabei trotzdem schon kaputt. Laut c't überleben die aber oft auch die
Nennlast nicht lange.
Post by Rainer KnaepperKann natürlich sein, daß die "meisten PC-Netzteile" eben Chinaböller
sind.
Gefühlt: in den letzten 10 Jahren ja. Vorher ist es mir nicht so
aufgefallen. Kann aber sein, dass das einfach an den gestiegenen
Anforderungen liegt. Höherer Verbrauch, starke Lastwechsel.
Post by Rainer KnaepperPost by Marcel MüllerFür die Funktion des PC ist
das nicht erforderlich. Und einen Kurzschluss aus voller Fahrt (>=
80% Nennlast) überstehen selbst gute Modelle oft nur ein, zwei mal.
Quelle?
Etwas Erfahrung und gesunder Menschenverstand. Wenn die Bauteile schon
an der Temperaturgrenze arbeiten, halten sie den zusätzlichen Stromstoß
nicht so gut aus. Ich hätte vielleicht dazu sagen sollen, dass ich
direkt hintereinander meine, also ohne abkühlen. Szenario ist so:
Rechner geht unter Vollast mit Kurzschluss aus, User versucht ihn zwei
drei mal danach wieder anzuschalten. Da habe ich auch schon Seasonic,
die ich sonst eigentlich in guter Erinnerung habe, sterben sehen. Die
Transistoren waren durchlegiert. Ausgetauscht, ging wieder.
Post by Rainer KnaepperPost by Marcel MüllerPost by Rainer KnaepperPrimärseitig wirken ersma nur die dicken Elkos direkt hinter der
Gleichrichtung. Das sind die Jungs, die immer das Licht flackern
lassen, wenn man ein übliches PC-Netzteil erstmals bzw. nach
ausreichend langer Netztrennung an den Strom hängt.
Wenn das Netzteil eine aktive PFC hat, stimmt das auch schon nicht
mehr so. Und das dürften heute alle (neuen) haben.
Wir verwenden ausschließlich Netzteile mit aktiver PFC, wenn man die
einschaltet, POKKt es. Völlig gleichgültig, welches Fabrikat.
Was meinst Du damit? Ich schalte immer über die Steckdosenleiste. Und
das Netz hat bei mir zuhause keine so toll niedrige Impedanz. Die guten
alten Glühlampen reagieren aber nicht auf den Schaltvorgang. Wenn
hingegen kurz darauf die Entmagnetisierung des großen CRT zuschlägt oder
wenn ich ein altes Netzteil mit Magnetkonstanter einschalte, wir es kurz
deutlich dunkler.
Post by Rainer KnaepperBei
passiver PFC übrigens manchmal sogar geringer, weil die fette Drossel
ordentlich bremst.
Du meinst der Serienwiderstand tut sein bestes?
Post by Rainer KnaepperAm Ausgang solcher Netzteile liegt in dem Moment (hoffentlich!)
keinerlei Spannung an, es ist also kein Lastzustand, der zum
EinschaltPOKK führt.
Das ist wohl durchgängig so. Und wenn die Spannung schon da wäre
(redundantes Netzteil) wäre es auch keine Last. ;-)
[Anlauf]
Post by Rainer KnaepperEs sind keine Spannungen am Ausgang da, solange ATX-Netzteile nicht
gestartet wurden. Außer Standby mit (bisher, da wird sich was ändern)
üblicherweise 10-15W.
Das hängt wohl vom Mainboard ab. Es gibt Mainboards, die nach einem
Power-Zyklus immer erst mal an gehen. Dann wird in den ersten paar
Taktzyklen nach dem Reset nachgesehen, ob im Flash-RAM steht, dass die
Kiste wieder an gehen soll, und wenn nein geht es gleich wieder aus. Das
ganze passiert in Millisekunden. Man sieht nur die ganzen LEDs kurz
aufblitzen, aber dazu muss die Spannung im wesentlichen da sein. Es ist
vielleicht einfacher zu realisieren als eine Schaltung, die alles über
eine individuelle Lösung über +5Vsb steuert.
Post by Rainer KnaepperPost by Marcel MüllerMan darf dabei auch die vielen
Keramischen X7R-Kondensatoren nicht unterschätzen, die am Anfang bei
0V ein vielfaches der späteren Nutzkapazität haben.
Erzähl mal. Wieviele X7R in welcher Größe vermutest du in
kostenoptimierten Netzteilen oder auf Mainboards?
Gute Frage. In Summe über alle Geräte (DVD, Platten USB-Reader etc.)
hätte ich jetzt auf um die hundert geschätzt.
Post by Rainer KnaepperPost by Marcel MüllerOft wird auch nicht die Sollspannung sanft hochgefahren, sondern das
PWM-Verhältnis,
Wie soll das bei SNT denn anders gehen als über die PWM? Das ist der
Job :-)
Jein. Es gab auch Soft-Start Lösungen, die einfach die Sollspannung
langsam hochgefahren haben. Ist natürlich Mist, und habe ich auch schon
länger nicht mehr gesehen.
Post by Rainer KnaepperPost by Marcel Mülleralso letztlich die Maximalleistung.
Maximalleistung ist, wenn sich die PWM ändert?
Nein die Maximalleistung wird zeitabhängig hochgefahren meinte ich.
Nichts anderes ist das Quadrat vom Duty-Cycle in etwa.
Post by Rainer KnaepperPost by Marcel MüllerGeht aber alles
in Millisekunden.
Hoffentlich geht die Regelung deutlich schneller, sonst hätten wir ein
/ernstes/ Problem, Lastwechsel im Rechner auszugleichen.
Ich meinte beim Soft-Start, bis die Spannung auf soll ist. Das ist etwas
anderes als ein Lastwechsel.
Post by Rainer KnaepperSchaltregler
(nicht unbedingt die in Standardnetzteilen) arbeiten heute auch gern
in Bereichen deutlich über 500kHz. Hat viele Vorteile.
Auch in PC-Netzteilen? Das meiste, was ich in den Fingern hatte, war
unter 100 kHz. Aber ich habe auch noch nicht mehr wie vielleicht ein
halbes Dutzend diesbezüglich am Wickel.
Post by Rainer KnaepperPost by Marcel MüllerManche Regler starten nach erreichen einer
Schwellenspannung am Schaltregeler auch gleich mit Maximalstrom. Bei
den sonst recht robusten Current-Mode Reglern kommt das gerne vor.
Die machen einfach auf und erst dann zu, wenn entweder der maximale
Strom durch die Transistoren erreicht ist oder die Zielspannung.
Das wäre in einem primär getakteten PC-SNT irgendwie kontraproduktiv.
Warum?
Post by Rainer KnaepperHast du da mal ne Quelle?
Guck mal bei UC3842. Mittlerweile etwas angestaubt, aber den habe ich
schon aus PC-Netzteilen gepflückt. Den kann man mit Soft Start los
laufen lassen, wenn man an Pin 1 extern was macht, muss man aber
eigentlich nicht. Es funktioniert auch so. Das Netzteil läuft dann
faktisch mit konstanter Leistung los, sobald die Versorgungsspannung des
Chips einmal 16V erreicht. Gerade, wenn man mit FETs arbeitet, hängt die
Steuerleistung nicht vom Duty-Cycle ab, warum also sollte man also nicht
gleich Gas geben. Um so schneller ist auch die permanente Versorgung des
Controllers gewährleistet. Wieder einen Cent für die Elkogröße gespart. :-)
Marcel